Stimmt mein Glaube noch
All das hat die alte Messe mit einem Schlag bloßgelegt. Sie bildet einen Maßstab, mit dem man messen kann: Stimmt der Glaube noch? Sind die Herzen noch auf Gott ausgerichtet?
Herrscht
noch Opfersinn? Haben Gottesdienst und Seelsorge noch Gewicht und Würde, oder
sind sie nichtssagend und banal geworden?
Gleichzeitig
gibt die alte Messe Halt im Chaos. Wo alles drunter und drüber geht, findet die
Seele hier am Altar Heimat: Deine Altäre, Herr der Heerscharen! (Ps 84 [83],4).
Mit
einem Schlag klärt sich alles. Hier dürfen wir erfahren: Gott hat uns nicht
preisgegeben. Das Opfer Christi wiegt alles Leid, alle Prüfung, alle
Enttäuschung unendlich auf. Hier ist alles vom
reinsten
Glauben der Kirche aller Zeiten durchdrungen - wie nichtssagend erscheinen dagegen
alle Versuche der Neuerer, den Glauben neu zu definieren.
Hier,
am Beispiel der Hingabe des Blutes Christi für
euch und für viele, finden wir auch Kraft, selbst wenn vieles andere uns
zuflüstert: „Gib auf Es hat ja doch keinen Zweck!“
Eigentlich
könnten wir hier schließen. Aber dann wäre es nur die halbe Predigt.
Sozusagen
nur der Wohlfühlteil, der uns breit lächeln lässt: „Ach, wie schön, wir sind auf
der richtigen Seite!“
Jubiläen
in der Kirche sind aber immer auch Tage der Buße:
So
lange ist uns schon eine Gnade gegeben,
und
wie wenig haben wir daraus gemacht!
Fünf
Jahre „Summorum Pontificum“
-
einige Anregungen zur Gewissenserforschung.
Denn
so viel lässt sich sagen:
Der
große Ruck ist bis heute noch
nicht
durch die Kirche gegangen
Ausschnitt
aus: Andreas Wollbold, Fünf Jahre „Summorum Pontificum“ – Eine geistliche
Bilanz, UVK 3-2012
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