Mittwoch, 7. November 2012

Stimmt mein Glaube noch

All das hat die alte Messe mit einem Schlag bloßgelegt. Sie bildet einen Maßstab, mit dem man messen kann: Stimmt der Glaube noch? Sind die Herzen noch auf Gott ausgerichtet?
Herrscht noch Opfersinn? Haben Gottesdienst und Seelsorge noch Gewicht und Würde, oder sind sie nichtssagend und banal geworden?
Gleichzeitig gibt die alte Messe Halt im Chaos. Wo alles drunter und drüber geht, findet die Seele hier am Altar Heimat: Deine Altäre, Herr der Heerscharen! (Ps 84 [83],4).
Mit einem Schlag klärt sich alles. Hier dürfen wir erfahren: Gott hat uns nicht preisgegeben. Das Opfer Christi wiegt alles Leid, alle Prüfung, alle Enttäuschung unendlich auf. Hier ist alles vom
reinsten Glauben der Kirche aller Zeiten durchdrungen - wie nichtssagend erscheinen dagegen alle Versuche der Neuerer, den Glauben neu zu definieren.

Hier, am Beispiel der Hingabe des Blutes Christi für euch und für viele, finden wir auch Kraft, selbst wenn vieles andere uns zuflüstert: „Gib auf Es hat ja doch keinen Zweck!“

Eigentlich könnten wir hier schließen. Aber dann wäre es nur die halbe Predigt.
Sozusagen nur der Wohlfühlteil, der uns breit lächeln lässt: „Ach, wie schön, wir sind auf der richtigen Seite!“
Jubiläen in der Kirche sind aber immer auch Tage der Buße:
So lange ist uns schon eine Gnade gegeben,
und wie wenig haben wir daraus gemacht!

Fünf Jahre „Summorum Pontificum
- einige Anregungen zur Gewissenserforschung.
Denn so viel lässt sich sagen:
Der große Ruck ist bis heute noch
nicht durch die Kirche gegangen

Ausschnitt aus: Andreas Wollbold, Fünf Jahre „Summorum Pontificum“ – Eine geistliche Bilanz, UVK 3-2012

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