Sonntag, 11. November 2012

Nicht Sprücheklopfer sein

Und schließlich: Immer wieder ist von Priestern zu hören, die große Sympathien für die alte Messe haben: Wie schön! Man darf sich nur fragen: „Und wann hat er dann seine Primiz in der alten Form des Ritus gefeiert?“
Unsere Zeit ist viel lieber Genießer als Kämpfer; sie macht viel lieber Sprüche, als dass sie Opfer bringt; sie laviert lieber herum, als dass sie Farbe bekennt. Klugheit, Umsicht, Augenmaß ist für den Priester notwendig, das ist keine Frage. Aber der Priester als Genießer, als Sprücheklopfer, als graue Kirchen-Maus - ist das die Haltung, mit der er zu sprechen wagt: „Introibo ad altare Dei“?
Soll das wirklich der Weisheit letzter Schluss sein? Wo ist der Geist einer Magdalena, die das kostbare Nardenöl für den Herrn vergeudet und die sich so in ihrer Liebe zum Herrn zum Gespött aller macht? Sie ist zur „Apostolin der Apostel“ geworden und nicht der Pharisäer, der mit verschränkten Armen nur ein interessantes Gespräch mit diesem Rabbi aus Nazareth suchte.

Ausschnitt aus: Andreas Wollbold, Fünf Jahre „Summorum Pontificum“ – Eine geistliche Bilanz, UVK 3-2012



Labels: ,

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite