Montag, 5. November 2012

Der Mann des Heiligtums ist der Priester

Die Priesterseminare haben sich geradezu dramatisch geleert. Es gibt keinerlei überzeugende Vision davon, wie sie sich wieder füllen könnten. Im Gegenteil, die Bistumsverwaltungen verbringen Jahre damit, komplizierte Strukturreformen zu entwerfen, die weithin ohne Priester auskommen sollen. 

Noch dramatischer ist die Entleerung des Priesterherzens selbst. Wie leer, wie geradezu vakuumverpackt muss es sein, wenn es in organisierten Gruppen zum offenen Ungehorsam aufruft.
Klerikalismus, aufgeblasenes Gehabe war stets eine Luftnummer: Man hat nur noch heiße Luft zu bieten, aber die muss man möglichst allen ins Gesicht blasen. Hütet euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reißende Wölfe sind. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen (Mt 7,15).
Verweltlichung, Vermenschlichung - welche Früchte haben sie gebracht?

Es ist zu etwas Eigenartigem gekommen:
Viele der Ideale der liturgischen Reform haben keine oder nur wenige Wurzeln geschlagen; sie stehen dagegen in Blüte bei den Freunden der alten Messe.

Ausschnitt aus: Andreas Wollbold, Fünf Jahre „Summorum Pontificum“ – Eine geistliche Bilanz, UVK 3-2012



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