Donnerstag, 29. November 2012

Ärgernis: Predigt – Letzter Teil

Wenn der Prediger also hervorhebt, dass die Atmosphäre „menschlich, tief spirituell, versöhnend“ gewesen sei, muss nun sicher das Gegenteil davon eingetreten sein. Der Prediger: „Seit kurzem ist die Atmosphäre in Mariawald plötzlich verändert“. Der Prediger weiß warum: „Der neue Abt hat von heute auf morgen, ohne Beratung mit der Gemeinschaft, die Tridentinische Messe eingeführt. Er beruft sich auf ein Gespräch, das er mit dem heutigen Papst auf dem Petersplatz geführt hat. Dieser sei auch dafür.“ Ja, wer ist denn der Papst? Darf man sich auf ihn berufen? - Plappert der Prediger nach, was die Gegner von Mariawald sagen? Oder hat er tatsächlich persönliche Kenntnis von den internen Dingen, die dann nur aus dem Klosters kommen könnten, und der Prediger missbräuchlich zur Kenntnis gibt, oder er hätte gar den Auftrag erhalten von einen, der im Kloster lebt und ihn gebeten hat Internes nach außen zu tragen? – Wir hätten es so oder so mit einem groben Verstoß gegen die Regel des heiligen Benedikt zu tun, die die Grundlage des Lebens der Trappisten ist. Allemal sind die Aussagen des Predigers eine Ungehörigkeit. Die Regula Benedicti einmal zu lesen sei hiermit auch dem Prediger angeraten.

Die folgenden Anschuldigungen, die der Prediger nun auftischt sind völlig missraten und zeugen von seiner anmaßenden Art, Dinge die ihn nichts angehen, öffentlich beurteilen zu müssen. Man kann sich fragen, was er damit bezwecken will: „Die Lesungen im Gottesdienst werden zuerst auf Latein, dann auf Deutsch vorgelesen. Während des Evangeliums bleibt der Abt auf seinem Thron sitzen.“ Dann die abwertende Beurteilung des Abtes und seiner theologischen Ausbildung „Der neue Abt, der relativ ‚jung‘ ist, hat seine Ausbildung an einer theologischen Institution außerhalb Wiens erhalten“. Er hätte ja auch die „Tridentinische Messe“ „nicht selber erlebt.“ – was für einen „relativ jungen Abt“ völlig normal ist, denn wie sollte er sie kennen können?.

Es folgt der anmaßende und unverschämte Satz: „Was geht in den Köpfen von solchen Äbten vor? Ich habe Mitleid mit den Trappisten, die solche Äbte möglicherweise noch Jahrzehnte erdulden und erleiden müssen.“

Der Prediger weiß auch, dass die Geschichte des Ordenslebens zeigt, dass es „immer wieder spirituelle und menschliche Niederlagen“ gäbe und er selbst hält sich für so kompetent, dies es Urteil über den Mariawalder Abt aussprechen zu müssen – in einer Predigt. Und er, der Prediger, weiß sogar, was passiert ist, warum der Abt so ist und so entschieden hat. Er kennt sich nämlich aus in den Tiefen der menschlichen Seele und des geistlichen Lebens, und er bezeugt: „Der menschliche Geist wird von engen und ängstlichen Menschen in einem eisernen Käfig der „Tradition“ und der „Vergangenheit“ eingesperrt, bis er stirbt. Der göttliche Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils war anders.

Und nun beschreibt der Prediger das Leben in einem Trappistenkloster so, wie es sein sollte an Hand des Filmes „Von Menschen und Göttern“. Unser Prediger weiß Bescheid.
 
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Der Prediger ist ein Priester aus der Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos (SDB). Seinen Namen konnte ich nicht ausfindig machen. Er hielt diese Predigt anläßlich einer Tagung der Jahrestagung der Ordensarchivare und Ordensbibliothekare in Vöcklabruck, im Seminarhaus St. Klara, am 15. Juni 2011. - Textquelle: HIER.

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Der letzte Blogeintrag wird morgen am 30. November 2012 erfolgen.
Es geht aber trotzdem weiter;
ab dem am 1. Dezember bei „et nunc

– nicht zu verwechseln mit „hic et nunc“,
dem Notizblock von Georg F. Schimmerl.





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3 Kommentare:

Am/um 29. November 2012 um 10:39 , Blogger Martina Katholik meinte...

Unvorstellbar. Den Prediger meine ich, nicht den glücklichen Abt.

 
Am/um 1. Dezember 2012 um 08:06 , Blogger tradi.nl meinte...

Der Prediger gibt sich im 5ten Abschnitt als Salvatorianer zu erkennen.

Danke fuer Ihre Posts auf dieser Seite und Gottes Segen fuer "et nunc".

 
Am/um 3. Januar 2015 um 12:46 , Anonymous Anonym meinte...

Das ist ja Wahnsinn! Und wie sollen durch eine solche Predigt die Zuhörer erbaut und im Glauben gestärkt werden?

 

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