Samstag, 31. März 2012

Mensch Jesus


„Weil im Menschen Jesus das unendlich Gute da ist, ist in der Weltgeschichte nun die Gegenkraft zu allem Bösen gegenwärtig und wirksam, ist immer das Gute unendlich größer als die ganze noch so schreckliche Masse des Bösen.“

(Benedikt XVI., Jesus von Nazareth, 256)

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Wahrheit


Jesus dürstet  - (8. von 16)

Inzwischen hatte man JESUS von Kajaphas
zum Prätorium gebracht.
Es war früh am Morgen.
Pilatus sagte zu JESUS:
Bist Du der König der Juden?
JESUS antwortete:
Sagst du das von dir aus, oder
haben es dir andere über Mich gesagt?
Pilatus entgegnete:
Bin ich denn ein Jude?
Dein eigenes Volk und die Hohenpriester
haben Dich an mich ausgeliefert.
Was hast Du getan?
JESUS antwortete:
Mein Königtum ist nicht von dieser Welt.
Wenn es von dieser Welt wäre,
würden Meine Leute kämpfen, damit Ich
den Juden nicht ausgeliefert würde.
Aber Mein Königtum ist nicht von hier.
Pilatus sagte zu Ihm:
Also bist Du doch ein König?
JESUS antwortete:
Du sagst es, Ich bin ein König.
Ich bin dazu geboren
und dazu in die Welt gekommen,
dass Ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.
Jeder, der aus der Wahrheit ist,
hört auf Meine Stimme.
Pilatus sagte zu Ihm:
Was ist Wahrheit?
(Joh. 18,28a; 34 -38)

O Herr, Du selbst bist die Wahrheit.
Du bist die Tür.
Du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Du bist der gute Hirte, der die Schafe
aus ihrem düsteren Loch zum VATER führt.
Du bist der König im vollen Sinn des Wortes.
Du führst uns zurück in das Haus des VATERS,
dahin, wo die Ordnung herrscht,
die Er selbst errichtet hat.
Du befreist uns von der Unordnung der Sünde,
in der wir Sklaven sind.
Im Haus des VATERS sind wir mit Dir
Söhne und Miterben.

Für uns bittest Du den VATER:
VATER, Ich habe Deinen Namen
den Menschen offenbart, die Du Mir
aus der Welt gegeben hast.
Für sie bitte Ich;
nicht für die Welt bitte Ich, sondern für alle,
die Du Mir gegeben hast;
denn sie gehören Dir.
Ich bin nicht mehr in der Welt,
aber sie sind in der Welt,
und Ich gehe zu Dir.
Heiliger VATER,
bewahre sie in Deinem Namen,
den Du Mir gegeben hast,
damit sie eins sind wie Wir.

Sie sind nicht von der Welt,
wie auch Ich nicht von der Welt bin.
Ich bitte nicht, dass Du sie  aus der Welt
nimmst, sondern vor dem Bösen bewahrst.
Heilige sie in der Wahrheit.
Dein Wort ist Wahrheit.
Für sie heilige Ich Mich,
damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.

O Herr, lasse mich verstehen,
dass ich nicht gleichzeitig
"von Gott" und "von der Welt"
sein kann.
Gib mir,
dass ich mich klar für das
Königreich des VATERS
entscheide.

Der heilige Johannes sagt uns:
Wer die Welt liebt,
hat die Liebe zum Vater nicht.
Die Welt und ihre Begierde vergehen;
wer aber den Willen Gottes tut,
bleibt in Ewigkeit.
Lass mich schon jetzt
in Dein Reich eintreten.

(Meditationen nach einem Brief der
Monastischen Familie von Bethlehem, 1998)

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Freitag, 30. März 2012

Durch Berührung rein


„In der Passion berührt der ganze Schmutz der Welt den unendlich Reinen, die Seele Jesu Christi und damit den Sohn Gottes selbst. Wenn sonst das Unreine durch Berührung das Reine ansteckt und verunreinigt, so ist es hier umgekehrt: Wo die Welt mit all ihrem Unrecht und ihren Grausamkeiten, die sie verunreinigen, in Berührung tritt mit dem unendlich Reinen - da ist er, der Reine, zugleich der Stärkere. In dieser Berührung wird wirklich der Schmutz der Welt aufgesogen, aufgehoben, umgewandelt im Schmerz der unendlichen Liebe.“

(Benedikt XVI., Jesus von Nazareth, 255f)

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Das Sterben Christi


Dem Sterben Christi verdanken wir alles:
Sein Licht in uns,
sein Licht in unserer Welt,
den Anfang einer neuen Schöpfung.
Das Sterben Christi sollen wir
jeden Tag feiern.
Und wir feiern es,
wenn wir mit ihm sterben.
Leben wir mit ihm vereinigt,
so bleibt es nicht aus,
dass unser Leben zum Sterben wird.

(Gertrudis Schinle, Trappistin (später Eremitin), Leben)

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Donnerstag, 29. März 2012

Der Hahn

Jesus dürstet  - (7. von 16)

Petrus folgte von weitem.
Mitten im Hof hatte man ein Feuer angezündet,
und Petrus setzte sich zu den Leuten,
die dort beieinandersaßen.
Eine Magd sah ihn am Feuer sitzen,
schaute ihn genau an und sagte:
Der war auch mit Ihm zusammen.
Petrus aber leugnete es und sagte:
Frau, ich kenne Ihn nicht.
Kurz danach sah ihn ein anderer und bemerkte:
Du gehörst auch zu ihnen.
Petrus aber sagte:
Nein, Mensch ich nicht!
Etwa eine Stunde später behauptete wieder einer:
Wahrhaftig, der war auch mit Ihm zusammen;
er ist doch auch ein Galiläer.
Petrus aber erwiderte:
Mensch, ich weiß nicht, wovon du sprichst.
Im gleichen Augenblick, noch während er redete,
krähte ein Hahn.
Da wandte sich der Herr um
und blickte Petrus an.
Und Petrus erinnerte sich an das,
was der Herr zu ihm gesagt hatte:
Ehe heute der Hahn kräht,
wirst du Mich dreimal verleugnen.
Und er ging hinaus
und weinte bitterlich.
(Luk.22,54b-62)

Das Herz des Judas ist in die Nacht versunken,
das Herz des "hitzigen" Petrus erkaltet.
Und er, auf den Du zählst,
dass er Deine Kirche führe - nicht genug,
dass er Dich feige verlassen hat
und Dir nur von weitem gefolgt ist - er verleugnet Dich.

Es muss der Hahn krähen,
auf dass ihm Dein Wort wieder einfallt.
Dein Blick - gleichzeitig
voll Schmerz und liebend - ist nötig,
damit sein Herz zerfließt und heiße Tränen weint.

Du lässt den nicht in der Verleugnung stecken,
der Dich verleugnet hat.
Nach Deiner Auferstehung
wirst Du ihm am Ufer des Sees, dort
wo Du ihn am Anfang berufen hast,
Gelegenheit geben,
dreimal seine Liebe zu bekennen.

Wie groß ist Deine Barmherzigkeit!
O Herr, Du schaust uns an und Du liebst uns,
obwohl wir Sünder sind.

Wie zur Ehebrecherin sagst Du zu uns:
Ich verurteile dich nicht,
geh und sündige von jetzt an nicht mehr.

O Herr, mit Deinem Wort will ich mich
Von Deinem Blick, der allein
mein Herz zum Schmelzen bringt,
der allein in mir die Tränen der
wahren Reue befreien kann,
durchdringen lassen.
Denn unter Deinem Blick
verwelkt die Sünde,
und der Fehler löst sich
in Tränen auf.

O Herr, ich erwarte Dich.
Ja, ich warte auf Dich,
und Du schaust mich an.
Du legst Deinen Blick auf
die Niedrigkeit Deines Dieners,
und Du erhebst ihn,
denn wenn Du mich anschaust,
richtet mich Dein Blick wieder auf.
Du lässt über uns Dein Angesicht leuchten,
und wir sind gerettet.

(Meditationen nach einem Brief der
Monastischen Familie von Bethlehem, 1998)

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